Zu einer sehr schönen Wanderung gehört auch diese nach Dürr Ellenbach von Ober Schönmattenwang aus geht es 75 Minuten sehr gemütlich nach Dürr-Ellebach auf einen der ältesten Waldlehrpfade Deutschlands (Texte s.u.) zu dem idyllisch gelegenen Forsthaus. Dieses schmuckeFachwerkhaus mit Backhaus und Nebengebäude gehrt heute dem Hessenforst und dient einem Forstarbeiter als Dienstwohnung. 1836 war Dürr-Ellenbach noch eine selbständige Gemeinde mit 5 Häusern und 52 Einwohnern. Da seinerzeit die Lebensverhältnisse im Odenwald immer schlechter wurden, wanderten die Einwohner nach Amerika aus.
Brechloch
So nennen unsere Dorfbewohner diese Stelle. Es Ist eine vielejahrhundertalte ,,Flachsröste". Sie ist die einzig erhaltene im Odenwald und als Natur-denkmal geschützt. Früher gehörte zum Bürgerlichen Betrieb der Anbau von Hanf und Flachs, die hier bereitet wurden. Mit den Wurzeln wurden die Pflanzen ausgerupft, dann auf abgemähten Wiesen aus-gebreitet und dem Tau und Regen längere Zeit ausgesetzt. Dadurch löste sich im Pflanzenstengel die Faser vom Bast. Diesen Vorgang nannte man ,,Rösten". Dann wurde der aufgeweichte Flachs hier am Brechloch (= ein liegender Kamin mit schwelendem Holzfeuer und dahinter liegendem Post) durch den abziehenden Rauch gedörrt. An Ort und Stelle wurde er mit ,,Brechen" und »HecheIn" weiterverarbeitet. Dabei ging es mit viel Gesang munter zu. Auch allerlei Dorfbegebenheiten wurden ..durchgehechelt". (Daher kommt diese Redensart). — Durch das Brechen und Hechein wurde die Faser von den Übrigen Pflanzenteilen getrennt, und die Gespinstfaser blieb übrig. Die Arbeit am Spinnrad konnte beginnen. Schließlich fertigte man am Webstuhl das Bauernleinen an. Diese Arbeit gab jahrhundertelang dem dörflichen Leben das Gepräge.
Das Ellenbachtal
ist eines der lieblichsten Täler des Odenwaldes. Es soll im Odenwald das einzige Tal sein, durch das keine Autostraße führt. Dem stillen Beobachter begegnet hier Wildschwein und Rothirsch, und derselben gewordene Siebenschläfer und Auerhahn wohnen hier noch. Wer sich naturgerecht verhält und das wollen wir doch kann Wunderbares erleben. Es darf aber nicht sein, dass wir unsere Wege verlassen und das Wild in seinen Einstandgebieten stören. Immer wie der geschieht es, dass Jungtiere, auch junge Vogel; aufgenommen, gestreichelt u. mitgenommen werden. Das ist aber völlig verkehrt! Die Rehmutter nimmt ihr Kitz, das von Menschen angerührt wurde,meistens nicht mehr an. Dadurch ist das Kitz dem Hungertode preisgegeben.
Etwas Kurios wenn man das Schild hier oben an den gefällten Bäumen liest....
Aber wir halten uns dran..
Odenwald Impressionen
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Fotos J.Kemmler