VULCANO (mit einer Oberfläche 21 km²)
Auf der südlich von Lipari liegenden Insel liegt Vulcano, auch als das alte Hierh bekannt. Hier brodelt und dampft die Erde. Vulcano ist eine durch die vulkanischen Erscheinungen eine äußerst interessante Insel für Fotografen. Hier auf den steilen Abhängen der Insel würde ich das Panorama sehr malerisch und wild bezeichnen. Lavafelsen wechseln auf Vulcano mit Ebenen aus Tuff und Sand ab. Eine besondere Impression ist die Hochebene, die als die ausgedehnteste der Äolischen Inseln gilt, die hier aus Lava und Tuffsteinbänken besteht sowie aus Quartärablagerungen das ganze von sehr tiefen Gräbern durchzogen. Rundherum immer wieder abwechslungsreiche, kahle Hügel, die zum Meer hin abfallen. Die Rundfahrt um Vulcano ist durch Abwechseln von phantastischen Ausblicken, berühmt wegen der Verschiedenheit und Schönheit. Diese Insel kann man in mehrere Gebiete unterteilen: die erste, Zone besteht aus zahlreichen vulkanischen Schichten - Monte Aria (501 m), Monte Saraceno (481 m) und Monte Luccia (1898 m) und aus einer Senke, welche nordwestlich von Vulcanoliano (330 m) abkantet. Die 2 Zone, hier im Zentrum, besteht aus der Caldera von Vulcano, deren mittleres Gebiet den Hauptkrater von Vulcano bildet. Dieser ist stark von Erosionsschluchten durchfurcht und besteht aus zwei Kratern, der erste ist Fossa und, 440 m südwestlich vom ersten, dem heutige Krater Fossa 2. Dieser hat einen Durchmesser von über 450 m und ist etwa 170 m tief. Der Krater ist die Quelle der geschichtlich bekannten Eruptionen, die hauptsächlich aus explosiven Tätigkeiten und zahlreichen Lavaströmen bestehen z.B. der berühmte Obsidianstrom der sich auf der nord-westlichen Flanke in der Nähe der beiden Adventivkratern von Forgia Vecchia erstreckt. Die letzte Einheit besteht aus dem Vulcanello (123 m), seine weiteren Krater weiten sich in Richtung Nordosten-Südwesten auf. Dieser kleine Vulkan hat zahlreiche Lavaströme hervorgebracht, welche die heutige Plattform von Vulcanello bilden.
Vulcanello ist heute durch die schmale Landzunge mit Vulcano verbunden nur etwa 1 m über dem Meeresspiegel liegt diese und wird bei besonders strengem Wetter von der See überspült .
Siehe Bild rechts.
Die Eruption des “Fossa” Kraters war immer gigantisch gewesen. Es gab Zeitweise einige langen Unterbrechungen, aber schon seit den Anfängen der geschichtlichen Epoche war er aktiv. Erwähnt wurde gegen Ende des 5.Jahrh. v. Ch. und in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Ch .eine heftige Explosionstätigkeit. Zahlreich waren auch die Eruptionen in den darauffolgenden Jahrhunderten gewesen. Ausbrüche mit explosivem Charakter fanden im Jahr 43 v. Chr., dann in den Jahren 1444, 1550, 1727, 1771, 1786, 1812, 1873,1879 und 1886-1890 statt. Im Jahr 1771 gab es wieder eine heftige Tätigkeit, während der der Obsidianausfluss, nach den "Pietre Cotte" genannt, stattfand, den man heute noch auf der nordwestlichen Seite beobachten kann.
Die letzte bekannte Tätigkeitsperiode begann Anfangt 1888 und endete am 22. März 1890. Während dieser Eruptionszeit fand ein Auswurf von altem Gestein mit grossen Ausmassen statt und auch ein Auswurf von Geschossen, die "Brotkrusten Bomben" genannt wurden. Seit jener Zeit hat Vulcano nur noch eine Fumarol Tätigkeit, die sich bis heute auf den Konus Fossa und auf das Innere seines Kraters beschränkt.
Von 1913 - 1923 fanden reichliche heftige Ausgüsse von flüssigem Schwefel
statt. Am Felsen bei dem Levante-Hafen gibt es eine Gegend mit Fumarolen die aber fast alle abgebaut wurden.
1915 haben sich in Lentia um einem Lavaausguss weitere neue Fumarolen gebildet. Auch in den 3 Vulkantrichtern von Vulcanello gab es bis zum vorigen Jahrhundert noch eine heftige Schwefelausbruchtätigkeit. In der Gegend des Hafenbeckens hat man sehr interessante Erscheinungen. An einigen Stellen ist der Boden mit einer Silizium-Kreide Schicht bedeckt, welche durch dünne Risse
gebrochen ist. Wo diese Risse zusammenkommen, erheben sich kleinere Trichter, von dessen Spitzen immer noch Gase ausströmen. In dieser Gegend ist auch eine sumpfige Ebene, wo oft der Schlamm durch das mit Wucht ausströmende Gas blubbernd in die Höhe gejagt wird. In den Sommermonaten kleidet sich der Boden mit seinen schönen und abwechslungsreichen braun grünen Farben. Es handelt sich hier um eine Effloreszenz von Eisen- und Aluminiumsulfat. Bei den Klippen und vor dem Strand findet man das
Phänomen des durch die Unterwasser-Fumarolen hervorrufenden Gurgeln. Das hier herausströmende Gas bildet auf der Meeresoberfläche kleine Blasen. Anfang 1900 gründete der bourbonische General Nunziante die Industrie zur Gewinnung des Schwefels und des Alaun Salzes auf Vulcano, mit Strassen und Fabrikausrüstungen. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts kaufte der Schotte J. Stevenson die ganze Insel auf und setzte die Tätigkeit seines Vorgängers nach rationellen Methoden fort. Ein Weg drang
damals bis in den grossen Schlund des Kraters hinein, wo auch Unterkünfte für die Arbeiter gebaut wurden. Die letzte ungeheure Explosion auf der Insel jagte hier aber alles in die Luft.
In der Nähe des Hafens findet man eine Quelle, diese hat heute noch eine starke therapeutische Wirkung bei Hautkrankheiten hat..(Bilder auf den nächsten Seiten) .
Und im Norden befindet sich noch Vulcanello (123 m hoch), welcher 183 v. Ch. durch einen Unterwasserausbruch entstanden ist und eine kleine
Halbinsel bildet.